Notgroschen wie hoch anlegen und die Top 10 Tipps

Lesedauer: 4 Minuten

Unser Leben ist voller Risiken. Deshalb musst du einen Notgroschen anlegen. Wie hoch soll dein Notgroschen sein? Entdecke in vier Schritten wie hoch du deinen Notgroschen aufbauen solltest, welche Kosten und Rendite er bringt und was die Top 10 Tipps um Fehler beim Notgroschen zu vermeiden.

Was ist ein Notgroschen?

Der «Notgroschen» bezeichnete erstmals im 16. Jahrhundert in Deutschland eine kleine Geldsumme, für Notfälle oder unerwartete Ausgaben. Jeder Hausbesitzer musste einen sog. Lösetaler oder Juliuslöser vorhalten.

Im Laufe der Zeit hat sich der Begriff weiterentwickelt und beschreibt heute deine finanzielle Reserve, die du für unerwartete, unplanbare Ausgaben oder Schicksalsschläge zurücklegst. Das Konzept des Notgroschens wurde in viele Länder übernommen. In England ist es unter der Bezeichnung “emergency fund” bekannt, in Frankreich als “fond de secours” und in Italien als “fondo di emergenza”. Der Notgroschen wird heute synonym verwendet mit Begriffen wie Notbatzen, Notfallfonds, Notpfennig, Finanzreserve, Finanzrücklage, Sicherheitsfonds, Sicherheitsnetz, eiserne Reserve oder auch rote Linie.

Warum ist heute eine Finanzreserve noch wichtig?

Du kennst sicher Murphy’s Gesetz? Unerwarte Wendungen im Leben sind unvermeidlich und die Dinge laufen nicht immer geradlinig wie geplant. Logisch, denn Unvorhergesehenes und Unerwartetes sind Teil des Lebens. Höhere Gewalt (wie während der Corona-Pandemie), Notfälle, ungeplante Ausgaben, oder Unfälle kommen immer wieder vor. So kann Reparatur oder Ersatz einer defekten Waschmaschine oder Autoreparaturen hohe Ausgaben verursachen. Mit einem Notgroschen kannst du solche unerwarteten Ausgaben abfedern, ohne dich verschulden zu müssen.

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Entdecke wie du dein Geld einfach und automatisch ordnest und mit regel­mässigen Sparbeiträgen die Basis für deine finanzielle Unabhängigkeit legst. Dazu gehört selbstverständlich auch der Notgroschen.

Aber wie hoch soll der Notgroschen sein und wie kannst du ihn anlegen? In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit diesen Fragen.

Schritt 1: Wie hoch soll ein Notgroschen sein?

Wie viel Geld soll ich für meinen Notgroschen zurücklegen? Die Antwort darauf hängt von verschiedenen Faktoren und Zielen ab. Einige Leute legen einen bestimmten Prozentsatz ihres Einkommens beiseite und halten dies als Liquiditätsreserve, während andere eine festgelegte Summe Geld als Notgroschen verwenden.

Mein Tipp: Faustregeln zu “wie hoch soll der Notgroschen sein”?

1. Je mehr Personen von deinem Einkommen abhängen, umso grösser sollte dein Notgroschen sein.
2. Je höher deine monatlichen Ausgaben sind, desto höher muss deine Reserve ausfallen. Massgeblich für die Höhe deines Notgroschens ist die Höhe deiner Ausgaben und nicht dein Monatseinkommen.
3. Je mehr Geld du ständig flüssig auf dem Konto und nicht in Anlagen wie Aktien, Anleihen oder Obligationen hast, umso kleiner kann dein Notgroschen ausfallen.
4. Je unsicherer dein Einkommen ist, umso grösser sollte dein Notgroschen sein.

Welche Ziele bestimmen wie hoch du den Notgroschen anlegst?

Wenn du deine Finanzreserve festlegst, solltest du dir über drei Bausteine Gedanken machen.

  • «Überbrückungsmonate» Soll der Notgroschen einen Minimalpuffer für bei unverschuldetem Jobverlust bieten oder soll er auch die Zeit abdecken, während der du dir einen neuen Job suchst?
  • «Gedeckter Ausgabenumfang» Soll der Notgroschen nur existenziell notwendige Unterhaltsausgaben abdecken oder für eine gewisse Zeit den gewohnten Lebensunterhalt finanzieren?
  • «Individuelles Wohlfühl-Airbag» Soll der Notgroschen nur existenziell notwendige Unterhaltsausgaben abdecken oder für eine gewisse Zeit den gewohnten Lebensunterhalt finanzieren?

Wie hoch soll der Notgroschen sein?

Persönlich schlage ich dir vor, die Höhe deines Notgroschens mittels den drei Bausteinen zu bestimmen. Der Vorschlag führt zu einer eher grosszügig ausgelegten Finanzreserve.

Mein Tipp: so bestimmst du wie hoch dein Notgroschen sein soll

1. Rechne deine monatlichen festen und variablen Ausgaben zusammen. Das entspricht im Kontenmodell deinen Fixkosten und deinem Spassbudget
2. Multipliziere dies mit der gewünschten Anzahl Überbrückungsmonate (1-3, für Selbständige auch gerne 6)
3. Lege als Airbag noch die Hälfte oben drauf dazu.

Deine vergangenen Konsumausgaben (Fixkosten & Spassbudget) sind verlässliche Grössen. Du kannst davon ausgehen, dass sich diese nicht von heute auf morgen verändern. Durch den Zuschlag von 50% für deinen Finanz-Airbag bekommst du einen zusätzlichen Puffer. Falls du Zweifel an der Höhe des Zielbetrags hast, passe deinen Notgroschen an, bis es für dich stimmt. Denn du bist der Massstab.

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Ermittle mit wenigen Klicks einfach die Höhe deines Notgroschens, passend zu deiner Situation.

Schritt 2: Wie lege ich den Notgroschen an?

Deine Finanzreserve muss drei Bedingungen erfüllen, damit sie ihren Zweck erfüllen kann.

Erstens soll sie im Fall der Fälle rasch, jederzeit flüssig verfügbar sein. Zweitens darf dein Notgroschen keinem Wertschwankungsrisiko unterliegen. Schlussendlich willst du dich im Notfall darauf verlassen können, dass Geld da ist. Ausreichend. Schnell. Drittens hälst du Deinen Notgroschen sauber getrennt auf einem separaten Konto. So kommst du nicht in Versuchung, deine Reserve für andere Zwecke anzuzapfen.

Schritt 3: Wie oft soll ich den Notgroschen anpassen?

Die Höhe deines Notgroschens kann sich im Laufe der Zeit verändern. Daher es lohnt es sich, den Umfang deines Notgroschens jährlich zu überprüfen und an deine aktuellen Bedürfnisse anzupassen.

Sobald deine Finanzreserve für Notfälle aufgebaut ist, ist es an der Zeit dein Geld für deine Ziele zu investieren. Mehr Geld im Notgroschen vorzuhalten als notwendig macht absolut keinen Sinn. Das behindert dich dabei, Vermögen für deine finanzielle Freiheit aufzubauen.

Schritt 4: Was sind die Top 10 Tipps für den Notgroschen?

Die besten Tipps findest du in meinem ebook. Dies kannst du dir kostenlos downloaden.

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Entdecke noch mehr Tipps zum Notgroschen und wie du die grössten Fehler beim Notgroschen vermeiden kannst.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Notgroschen

Soll ich meinen Notgroschen in ETFs anlegen?

Nein. Dein Notgroschen ist eine Versicherung für unerwartete, finanzielle Sondersituationen. Dafür muss er jederzeit verfügbar sein und darf keinen Wertschwankungen unterliegen. Ziel ist des Notgroschens ist es nicht, eine Kapitalrendite zu erwirtschaften, sondern dich jederzeit ruhig schlafen zu lassen und im Fall der Fälle vor unnötigen und teuren Schulden zu bewahren.his block. You can use this space for describing your block.

Was ist ein Notgroschen?

Ein Notgroschen ist eine finanzielle Reserve, die du für unerwartete, unplanbare Ausgaben oder Schicksalsschläge zurücklegst. Er ist sozusagen ein finanzielles Sicherheitsnetz, das dich wie eine Versicherung in unerwarteten, finanziellen Sondersituationen auffängt. Der Notgroschen schenkt dir Seelenfrieden, Freiheit dein übriges Vermögen zu investieren und schützt dich in der Not vor teuren Schulden.

Wie viele Monatsgehälter soll ich als Notgroschen zurücklegen?

Eine häufig verbreitete Faustregel empfiehlt drei bis sechs Monatsgehälter. Der Notgroschen soll deine Ausgaben und nicht deine Einnahmen absichern. Deshalb ist für die Höhe deines Notgroschens die Höhe deiner Ausgaben und nicht dein Monatseinkommen entscheidend. Die Faustregel kann daher nur als erste Annäherung dienen. Besser ist es, mit drei Bausteinen einfach deinen persönlichen Notgroschen zu berechnen und aufzubauen. Lege dazu erstens den gewünschten Überbrückungszeitraum fest, entscheide zweitens den Umfang der zu deckenden Ausgaben und sichere dies drittens bei Bedarf mit deinem persönlichen Wohlfühl-Airbag ab.

Zusammenfassung: Notgroschen wie hoch anlegen?

Dein Notgroschen ist deine Versicherung für unvorhergesehene Ausgaben. Wie umfangreich du welche Risiken für deine Finanzen versicherst, dafür gibt es keine allgemein gültige oder richtige Antwort. Vielmehr kommt es auf deine persönliche Situation an. Deshalb ist die häufig genannte Faustregel «drei bis sechs Monatsgehälter als Notgroschen» unpassend.

Besser ist es, die Höhe des Notgroschens mittels drei Bausteinen zu ermitteln. Der Zeitdauer, die überbrückt werden soll; den Ausgaben, die gedeckt werden müssen; und dem persönlichen Sicherzeitzuschlag auf den resultierenden Betrag.

Multipliziere also Zeitdauer mal Monatsausgaben und gib nach persönlichem Geschmack noch ein Sahnehäubchen dazu. So bekommst du die Antwort auf die Frage “wie hoch soll ich den Notgroschen anlegen”